Eingerostete Kreativität?

Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich einen Post veröffentlicht, in dem ich aufzählte was mich inspiriert und motiviert. Und auch wenn ich diese Quellen besitze und dankbar dafür bin, frage ich mich öfter ob meine Kreativität eingerostet ist. Ich vergleiche dann immer wie es noch vor ein paar Jahren war und wie es jetzt ist.
Ich komme dann zu dem Ergebniss, dass sich Hobbies ändern können und ich früher zur Schulzeiten und ohne eigenen Haushalt mehr Zeit hatte. Doch wenn ich genauer darüber nachdenken, dann sind diese Begründungen ziemlich unbefriedigend. Die Zeit ist ein großer und sicherlich wahrer Faktor, aber das ist nicht alles. Und ja Hobbies können sich ändern, aber ich denke nicht, dass dies bei mir der Fall ist. Der Hunger nach kreativem Schaffen ist immer noch da! Teilweise auch die Ideen, aber weniger.
Das größte Problem, denke ich, ist, dass ich mich in den kreativen Prozess nicht mehr so reinfallen lassen kann, wie früher. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber anders kann ich es nicht beschreiben.
Ich habe, gemalt, gezeichnet, fotografiert, mit Photoshop experimentiert, geschrieben, gebastelt....und dabei meine Gefühle ausgedrückt. Was mir von diesen Dingen geblieben ist, ist das Schreiben und selbst dort gibt es Ausbaupotenzial. Ab und zu male oder zeichne ich auch noch. Und bei Photoshop wird nur noch das "Nötigste" getan. Diese Art von kreativ sein fehlt mir. Vor allem das Malen und Zeichnen. Jetzt könnte man meinen, dann mach das doch einfach wieder öfter. Ja, aber abgesehen von dem "Zeitproblem" ist da eine Mauer in mir, die mich davon abhält. Diese Mauer scheine ich auch in anderen Bereichen zu haben, weil ich das Gefühl habe, dass in mir viel mehr schlummert, als ich zeigen kann...das wurmt mich...aber ich schweife ab.
Wenn ich überlege was früher anders war, was an mir anders war, im Gegensatz zu heute fallen mir ein paar Punkte ein, die eventuell damit zu tun haben könnten, weshalb ich meine Kreativtät nicht mehr so sehr ausleben kann.
Ich war früher noch chaotischer, als ich es jetzt noch bin. Und mit chaotisch meine ich nicht nur ein unordentliches Zimmer. In meinem Kopf sah es mindestens genau so aus. Ich war auch total vergesslich, was mir selbst so auf den Keks ging, dass ich daran gearbeitet habe. Genau so wie ich jetzt daran arbeite Ordnung zu halten. Früher war ich außerdem eher der Eulen-Typ. Wenn andere ins Bett gingen, war ich noch total wach. Ich war so ein typisch kreativer Mensch. Chaotisch. Verträumt. Nachtaktiv. Und jetzt? Ich gehe gerne pünktlich ins Bett und am besten stehe ich auch recht früh auf (immer noch nicht nach Lerchen-Typ, aber naja), damit ich den Tag nutzten kann und abends müde sein kann. Habe ich mich wirklich so verändert oder versuche ich mich in ein System zu pressen, was nicht meins ist und habe deshalb auch so wenig vorhandene Kreativität?
Ich habe keine Ahnung. Mal sehen ob ich das noch heraus finden kann. Ich kleine große Grübelmeisterin.

Alles Liebe ♥ Jule

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